Gwerbler-Zmorge 2025
Im Rahmen des diesjährigen Gwerbler-Zmorge fand ein aufschlussreiches Impuls-Referat zum Thema „Trauer im Betrieb“ statt. Die erfahrene Referentin Cornelia Luterbacher – Trauerbegleiterin und Kursleiterin – vermittelte den Teilnehmenden einen eindrücklichen Einblick in den Umgang mit Trauer im beruflichen Alltag, aber auch im Allgemeinen.
Trauer ist nicht nur Folge eines Todesfalls. Auch Trennung, Scheidung, Jobverlust, Pensionierung oder der Auszug der Kinder können tiefe Trauerprozesse auslösen. Entsprechend vielfältig sind die Reaktionen – von sozialem Rückzug und Schlafstörungen bis hin zu Hyperaktivität als Teil einer inneren Flucht.
Im betrieblichen Umfeld kann Trauer verschiedene Personen betreffen – sei es ein oder mehrere Mitarbeitende selbst, eine Führungskraft, ein Kunde oder ein Lieferant. Besonders eindrücklich war die Erkenntnis, dass der Tod eines Kunden bei Mitarbeitenden alte, unverarbeitete Verluste wieder aufbrechen lassen kann.
Es gibt verschiedene Trauerphasen wie zum Beispiel innerliches Leugnen, Funktionieren, Gefühlskarussell (beispielsweise auch Wut), Erinnerungen, Abschied, Aufbruch, dankbare Wehmut. Aber auch verschiedene Traueraufgaben gilt es zu bewältigen: Realität akzeptieren, Anpassen an eine neue Welt, Alltag meistern (braucht viel Energie).
Luterbacher zeigte anhand praktischer Beispiele auf, wie wichtig eine offene, klare Kommunikation und empathische Begleitung im Team sind. Ob durch ein offenes Gespräch, eine kleine Geste wie eine Trauerecke oder einfach durch „Dasein“ – oft genügen schon kleine Zeichen der Anteilnahme, um Betroffene in einer schwierigen Zeit zu stützen. Auch die Zuweisung einer Vertrauensperson innerhalb des Betriebs kann eine Form der Unterstützung sein.
Nach dem Referat wurde beim gemeinsamen Zmorge rege weiterdiskutiert – über Trauer, aber auch über andere Themen, die das Berufsleben bewegen.